10. August 2009

Taschebücherei: Neue E-Book-Reader von Sony

Sony hat zwei neue Lesegeräte für E-Books angekündigt. Diese sollen dem zweitgrößten japanischen Elektronikkonzern durch ihren günstigen Preis von 199 Dollar für den Reader "Pocket Edition" und 299 Dollar für den Reader "Touch Edition" helfen, in Amazons Kindle-Gefilden zu wildern - dieser ist in der aktuellen Version ebenfalls für 299 Dollar erhältlich.

Auf die Frage, ob und wann die beiden neuen Reader hierzulande angeboten werden, wollte Sony Deutschland auf Anfrage von pressetext keine Auskunft geben. Der größere der beiden neuen Reader wartet mit einem sechs Zoll messenden E-Ink-Touchscreen auf. Er bringt zusätzlich zu den 512 Megabyte integriertem Speicher die Erweiterungsmöglichkeit mittels SD-Karten oder proprietären Sony-Memory-Sticks mit. Bereits auf dem Reader installiert ist in der US-Version ein Oxford-Englischwörterbuch, das einfaches Nachschlagen während des Lesens ermöglichen soll. Die Verwendung des Touchscreens erlaubt es, entweder über eine Bildschirmtastatur oder mithilfe eines Stylus Markierungen und Notizen auf dem Lesestoff anzubringen. Der Export und Ausdruck der markierten und kommentierten Stellen soll über USB möglich sein.

Das kleinere der beiden neuen Lesegeräte, der Reader Pocket Edition, kommt mit einem fünf Zoll großen E-Ink-Display. Der integrierte Speicher soll bis zu 350 Büchern Platz bieten. Das kompakte Gerät ist ebenso wie die Touch-Version ab August in verschiedenen Farben auf dem amerikanischen Markt verfügbar. Beide Geräte kommen mit Sonys E-Book-Library-Software und unterstützen die wichtigsten Text-Dateiformate. Elektrizität ist - wie bei E-Book-Readern üblich - nur beim Umblättern notwendig, die Darstellung an sich funktioniert ohne Spannung. Dadurch hält der eingebaute Akku - je nach Lesedurst des Benutzers - bis zu zwei Wochen.

Neben den neuen Lesegeräten kündigte Sony auch an, die Preise für aktuelle Bestseller im hauseigenen E-Book-Store zu senken. Neue Belletristik soll dort zukünftig für durchschnittlich 9,99 Dollar erhältlich sein. Zuvor war der Obolus im Schnitt zwei Dollar höher. Zusätzlichen Lesestoff bescherte Sony seinen E-Book-Kunden dieses Jahr bereits durch einen Deal mit Google. Rund eine Mio. im Rahmen des Projekts "Google Books" digitalisierte Bücher, deren Copyrights erloschen waren, sind kostenlos im Sony E-Book-Store verfügbar.

"E-Books werden von der Masse der Verbraucher noch nicht angenommen. Deshalb konzentrieren wir uns auf die Leistbarkeit", so Steve Haber, Chef der Sony-E-Book-Sparte in den USA. Man müsse dem Kunden ein besseres Preis-Leistungsverhältnis bieten. "Es ist klar, dass E-Books günstiger als normale Bücher sein müssen, wenn man die Einsparungen bei Druck und Vertrieb betrachtet", erklärt er. Diese Einsparungen wolle man durch günstige Bücher in Sonys E-Book-Store an die Kunden weitergeben. Verlage sind indes nicht begeistert von der neuen Lese-Leistbarkeit. Manche Vermarkter denken offen über den Ansatz nach, Buchneuheiten zunächst als Hardcover-Variante und erst später als E-Book zu veröffentlichen - ähnlich wie die Filmindustrie DVDs meist erst verfügbar macht, nachdem der betroffene Film nicht mehr im Kino läuft.


(pte - PCWelt.de)

Keine Kommentare: