Einstige Erzfeinde Microsoft und Sun schmieden enge Allianz
Die ehemaligen Erzrivalen Microsoft und Sun Microsystems wollen künftig ihre Zusammenarbeit deutlich ausbauen. Wenige Tage vor dem für kommenden Montag erwarteten Urteilsspruch der EU-Kommission im Microsoft-Prozess rücken die einstigen Kontrahenten damit noch enger zusammen.
Sun Microsystems werde künftig eigene Serversysteme (x64-Systeme) erstmals auch mit Microsofts Software "Windows Server" vertreiben, teilten die Unternehmen am Mittwoch in einer gemeinsamen Erklärung mit. Für die bessere Zusammenarbeit der Produkte beider Firmen wollen die Partner auf dem Microsoft-Campus in Redmond (US-Bundesstaat Washington) ein gemeinsames Entwicklungszentrum gründen.
Sun Microsystems gehörte jahrzehntelang zu den erbittertsten Feinden von Microsoft. Die Abneigung von Sun-Chef und Mitbegründer Scott McNeally gegen den Redmonder Riesen war legendär. In Europa war die offizielle Beschwerde von Sun über Microsofts Geschäftsverhalten der maßgebliche Anstoß für das seit 1998 währende EU-Verfahren gegen Microsoft wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens. Am kommenden Montag will das EU-Gericht Erster Instanz eine Entscheidung über die Verhängung des Rekordbußgelds von 497 Millionen Euro aus dem Jahr 2004 entscheiden.
Eine erste Annäherung der einstigen Rivalen hatte es im April 2004 gegeben. Damals legte Microsoft mit der Zahlung von insgesamt 1,6 Milliarden Dollar zur Überraschung der Branche alle Rechtsstreitigkeiten mit Sun bei. Nach der jüngsten Vereinbarungen wollen die Partner künftig weiter auch daran arbeiten, dass Microsofts Windows-Software problemlos auf allen Servern und Speicherprodukten von Sun läuft. Die Allianz umfasst ebenfalls Pläne für eine bessere Zusammenarbeit von Suns und Microsofts Virtualisierungs-Software jeweils mit den Betriebssystemen des Partners (Windows Server und Suns Betriebssystem Solaris).
(dpa/mje)
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