19. September 2007

ALARM! Rekord-Eisschmelze in der Arktis


Nordwestpassage durchgehend schiffbar

Die arktische Nordwestpassage vom Atlantik zum Pazifik ist nach Angaben der Europäischen Raumfahrtagentur Esa nach einer Rekordschmelze völlig eisfrei und somit für Schiffe befahrbar. Die Route durch die kanadische Arktis ist gewöhnlich wegen des Eises auch im Sommer für gewöhnliche Schiffe weitgehend unpassierbar. In diesem Jahr sei die Eisfläche in der Nordpolregion aber auf ihre geringste Ausdehnung seit Beginn der Satellitenbeobachtung vor 30 Jahren geschrumpft, teilte die Esa jetzt mit. Aktuelle Aufnahmen zeigten, dass die gesamte Route gegenwärtig schiffbar sei.

Die Eisentwicklung an der Nordwestpassage wird von Reedereien aufmerksam verfolgt, denn sie könnte eine billigere Alternative zum Panama-Kanal werden. Leif Toudal Pedersen vom dänischen Raumfahrtzentrum bezeichnete den Rückgang des Eises als extrem. Die Eisfläche im Nordpolargebiet sei bis auf drei Millionen Quadratkilometer geschrumpft. Das seien eine Million Quadratkilometer weniger als die bislang geringsten Ausdehnungen in den Jahren 2005 und 2006, und auch damals war der Seeweg nicht vollkommen frei. Die weiteste Ausdehnung wird jeweils im März und die geringste im September registriert.

Im Jahr 2040 könnte die Arktis eisfrei sein

Die Arktis reagiert offenkundig sehr stark auf den Klimawandel. Einige Wissenschaftler haben vorhergesagt, dass der Nordpol bereits 2040 eisfrei sein könnte. Die Arktis-Anrainer sehen im Abschmelzen des Eises aber durchaus Vorteile. Neben der Nordwestpassage wird der Zugang zu Erdöl- und Gasreserven in dem Gebiet frei. Dies hat bereits zu neuen Rangeleien um die Souveränitätsrechte in der Arktis geführt. So stellten russische Forscher kürzlich demonstrativ die Nationalflagge in 4000 Meter Tiefe auf dem Meeresboden unter dem Nordpol auf, um den Anspruch des Landes auf das Gebiet zu unterstreichen.

(Tagesschau.de)

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