24. September 2009

Benimmregeln für den E-Mail-Verkehr

E-Mail-Nutzer fühlen sich genervt von Abkürzungen und Ketten-Nachrichten. Wie eine Umfrage von Yahoo Deutschland zeigt, kommen sogenannte Akronyme wie „LOL“ (laughing out loud) oder „ROFL“ (rolling on the floor laughing) bei vielen deutschen Usern sehr schlecht an und werden als störend empfunden.

Sowohl bei privatem (40 Prozent) als auch bei beruflichem (34 Prozent) E-Mail-Gebrauch werden laut der Umfrage Abkürzungen als nervend empfunden. Auf noch mehr Ablehnung stoßen Rund- bzw. Ketten-Mails. 64 Prozent (privat) bzw. 45 Prozent (beruflich) der Nutzer reagieren äußerst empfindlich auf solche elektronische Post.

Ebenfalls unbeliebt sind endlose E-Mails, bei denen sich eine Antwort an die nächste reiht sowie ungefragt weitergeleitete Nachrichten und falsche Rechtschreibung. "Gerade in der privaten Korrespondenz sind die Nutzer weniger tolerant als in der beruflichen. Das hat aber bestimmt auch damit zu tun, dass beispielsweise Ketten-Mails eher privat verschickt werden", erläutert Andreas Krawczyk, Chefredakteur bei Yahoo Deutschland. Es gebe aber auch typische Gewohnheiten in der Situation am Arbeitsplatz. "Daher rangieren die Punkte Rechtschreibung und fehlende Anrede im Beruf auch auf höheren Plätzen als im Privaten", so Krawczyk.


Wie ebenfalls aus der Umfrage hervorgeht, legt die Mehrheit großen Wert auf die Wahrung von Privatsphäre. Zumindest eigenen Aussagen nach haben 81 Prozent der befragten E-Mail-Nutzer noch nie in fremden Postfächern geschnüffelt. Nur 16 geben zu, schon in fremden privaten E-Mails gestöbert zu haben - etwa beim Partner oder bei Familienmitgliedern. "Einerseits spielt bei solchen Fragen soziale Erwünschtheit immer eine Rolle, auf der anderen Seite sind Online-Umfragen wie diese aber auch anonym", meint Krawczyk. Es sei nachgewiesen, dass ein Großteil unter diesen Bedingungen ehrlich antworte. Weniger Hemmungen bestehen jedenfalls bei anderen Kommunikationsmitteln. Wobei mit 41 Prozent die wenigsten Hemmungen bestehen, einen Blick auf eine nicht an sie adressierte Postkarte zu werfen. 31 Prozent würden fremde SMS lesen.


Im Umgang mit elektronischer Post sollten wie auch in der realen Kommunikation gewisse Standards und Regeln eingehalten werden, kommentiert Krawczyk die Ergebnisse. "Eine der Gefahren ist auch, zu schnell auf den Senden-Button zu drücken. Deswegen sollte man immer im Hinterkopf behalten, dass E-Mails zwar schnell getippt sind, aber auch sehr lange gespeichert werden können." Yahoo biete deshalb auch einen kleinen Ratgeber für Unsichere, um den richtigen Ton zu treffen. Generell nutzt etwa ein Viertel der Befragten bereits seit über zehn Jahren E-Mail als Kommunikationsmittel. Etwa die Hälfte der User besitzt einen privaten Account und 45 Prozent einen beruflichen. Zwei Drittel benutzen private und berufliche E-Mails streng getrennt voneinander.


(pte/ala - tecchannel.de)

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