Außergerichtliche Einigung in den USA In den Vereinigten Staaten können Käufer der ersten Version des Spiels "GTA: San Andreas" nun Ansprüche gegen Take-Two geltend machen. Dafür muss man aber an Eides statt versichern, dass man sich an den eigentlich gut versteckten Sex-Szenen stört, die als "Hot Coffee Mod" bekannt wurden.
Der "Hot Coffee Mod" sorgte Mitte des Jahres 2005 für einen handfesten Skandal in den USA. In der ersten Ausgabe von GTA San Andreas waren Szenen enthalten, bei denen der Protagonist seine Freundin nach langem Werben ins Bett bekommen konnte. Im normalen Ablauf des Spiels waren diese Teile jedoch nie zu sehen, sie mussten erst durch einen Patch namens "Hot Coffee Mod" freigeschaltet werden.
Das bloße Vorhandensein von Sexualität in einem Computerspiel - die gefragten Szenen zeigten keinerlei Details - führte jedoch zu einer hitzigen Debatte, die auch auf politischer Ebene geführt wurde. In der Folge entschuldigte sich Take-Two und legte eine bereinigte Version des Spiels vor.
Einige Käufer der Erstausgabe strengten jedoch einen zivilrechtlichen Prozess an, der in einer Sammelklage mündete. Und wie in den USA üblich, wird diese Klage nun durch ein "Settlement" außergerichtlich beigelegt. Um Moralvorstellungen alleine geht es dabei jedoch nicht: Manche Kläger sahen sich schlicht getäuscht, weil das Spiel mit dem Rating "M" in den Läden stand, obwohl die versteckten Inhalte ein "Adults Only" gerechtfertigt hätten. Obwohl man das Spiel selbst verändern muss und dazu inoffizielle Software braucht, die nicht von Take-Two stammt, um die Szenen zu sehen, akzeptierten die Richter diese Argumentation.
Daher wurde Anfang des Jahres 2008 eine Settlement-Webseite eingerichtet, über die Käufer der ersten Ausgabe des Spiels sich abfinden lassen können. Wer die Original-Disc des Spiels einschickt, bekommt die gesäuberte Version. Will man nur sein Geld zurück, so werden je nach Qualität des Kaufnachweises 35,- (Kassenzettel) bis 10,- (Disc plus Ort des Kaufs) US-Dollar geboten.
Selbst wer weder Rechnung noch Disc besitzt, bekommt 5,- US-Dollar - wenn er nur an Eides statt versichert, das Spiel vor dem 20. Juli 2005 an einem bestimmten Ort gekauft zu haben. Jeder, der das Angebot in Anspruch nimmt, muss zudem eidesstattlich versichern, dass er sich durch die versteckten Szenen "beleidigt und aufgebracht" fühlt, so die Bedingungen des Settlements.
Wie viel diese Aktion Take-Two kosten wird, steht noch nicht fest. Einem Bericht von Gamespot zufolge steht mindestens eine Million US-Dollar bereit, maximal will der Publisher 2,75 Millionen ausgeben. Wird diese Summe überschritten, werden die Schadensersatzzahlungen entsprechend der Zahl der Fälle gekürzt und anteilsmäßig gezahlt.
(nie - golem.de)
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