"Im Schnitt haben Schüler, die online gelernt haben, bessere Ergebnisse erbracht als jene, die von Angesicht zu Angesicht im Klassenzimmer unterrichtet wurden", schreiben die Forscher. Die Studie untersuchte und verglich die Lehrerfolge der beiden Gruppen über zwölf Jahre hinweg von 1996 bis 2008. Allerdings wurden vorwiegend Erhebungen in Colleges und im Bereich der Erwachsenenbildung durchgeführt, nur einzelne fanden bei jüngeren Altersgruppen statt, wie die New York Times berichtet.
Wie aus den Studienergebnissen hervorgeht, schnitten jene Schüler und Studenten, die alle Kurse oder zumindest Teile davon online absolvierten, mit einem durchschnittlichen Leistungserfolg von 59 Prozent ab. Jene, die ausschließlich in den Klassenzimmern unterrichtet wurden, kamen auf nur 50 Prozent. Das ist laut den Experten ein moderater, jedoch signifikanter Unterschied. "Das Kernergebnis der Untersuchung liegt darin, dass Online-Lernen heute nicht nur besser als gar nichts ist - es scheint tatsächlich sogar besser als traditionelles Lernen zu sein", sagt Barbara Means, Studienleiterin und Psychologin bei SRI International.
Den Abschied vom Klassenzimmer bedeuten die Studienergebnisse dennoch nicht. Vor allem bei jüngeren Schülern kommen neben dem eigentlichen Lernen auch erzieherische und soziale Aspekte hinzu, die via Internet vermutlich nicht ersetzt werden könnten. "Im Grunde können online nur Arbeitsaufträge der Lehrer, deren Erledigung durch Schüler und Korrekturen ausgetauscht werden", meint Josef Kraus, Präsident des deutschen Lehrerverbands, gegenüber pressetext. Der herkömmliche Unterricht sei so allenfalls ergänzbar. "In den herkömmlichen Unterricht kann sich der Schüler als Ganzheit einbringen. Im Dialog können Sachverhalte erarbeitet werden, es kann eine unmittelbare Rückmeldung durch den Lehrer erfolgen", erläutert Kraus. Online sei es nicht möglich, erzieherisch zu wirken und Kommunikations- oder Kooperationsverfahren einzuüben.
Den Hauptvorteil im Online-Lernen sehen Experten darin, dass die Inhalte und die Lernmethoden gezielter und individueller auf die einzelnen Schüler und Studenten zugeschnitten werden können als das im Verband des Klassenzimmers möglich ist. Das sogenannte "Learning by doing" werde dadurch gefördert, was auch seitens der Schüler guten Anklang finde. Außerdem haben sich die Online-Lehrmethoden in den vergangenen Jahren mit dem Aufkommen von webbasierten Videos, Instant Messaging und diversen Kollaborations-Tools deutlich verbessert.
(pte/cvi - tecchannel.de)
(pte/cvi - tecchannel.de)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen